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02.05.2025 00:00 |
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Worum es bei Donald Trumps‘ Verhandlungen
mit der Islamischen Republik Iran geht
Die breite Öffentlichkeit weiß nichts über
die wirklichen Fragen in den Verhandlungen zwischen Washington und
Teheran. Dieser Artikel spricht von einer Situation, in der Lügen
aufeinander folgten und sich während mehr als drei Jahrzehnten
anhäuften, was dann Fortschritte besonders schwierig machte. Entgegen
der landläufigen Meinung geht es bei der nuklearen Frage im Iran nicht
darum, ob Teheran eine Atombombe erwerben wird oder nicht, sondern
darum, ob es ihm gelingen wird, Palästina zu helfen, ohne auf Waffen
zurückzugreifen. [Quelle: voltairenet.org]
JWD
Von Thierry Meyssan | Quelle: Voltaire Netzwerk | Paris
(Frankreich) | 29. April 2025

Screenshot |
Quelle:
voltairenet.org
Ayatollah Ali Khamenei hat trotz Donald Trumps Drohungen indirekte
Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten genehmigt. |
or anderthalb Monaten habe ich angekündigt, dass Präsident Donald
Trump noch vor dem Abschluss des Friedens in der Ukraine Verhandlungen
mit dem Iran aufnehmen wird [1]. Wie üblich
überschütteten mich Kommentatoren, die von der Ideologie Joe Bidens
durchdrungen waren, mit Sarkasmus, während meine Kollegen, Spezialisten
für internationale Angelegenheiten, meine Beobachtungen aufgriffen [2].
Der Unterschied zwischen diesen beiden Lagern lag in ihrem Verständnis
der Verhandlungen in der Ukraine. Für die Einen war es Donald Trumps
Rache an Wolodymyr Selenskyj oder sein Kniefall vor Wladimir Putin. Für
die Anderen war es im Gegenteil der Wunsch für Frieden mit Russland, um
die Mittel der Vereinigten Staaten für ihren wirtschaftlichen
Wiederaufbau zu verwenden.
Das hat zur Folge, dass die iranische Frage von beiden Seiten
unterschiedlich angegangen wird. Für Erstere geht es darum, das Chaos
fortzusetzen, das in der ersten Amtszeit mit dem Ausstieg aus dem
Nuklearabkommen (JCPoA) begonnen hat. Im Gegenteil, für Letztere geht es
um den Wunsch nach Frieden mit dem Iran, unter der Voraussetzung, dass
er die einzige Regionalmacht ist, die den Widerstand gegen Israel
unterstützt.
Anfang März 2025 schickte Präsident Donald Trump einen Brief an den
Führer der Revolution, Ayatollah Ali Khamenei. Die Existenz dieses
Dokuments wurde vom Verfasser selbst in seiner Rede vor dem Kongress am
4. März erwähnt und dann in der Presse debattiert. Laut Sky News Arabia,
die das Dokument gelesen hat, fordert Donald Trump zu Verhandlungen auf
und erklärt: "Wenn Sie die ausgestreckte Hand ablehnen und den Weg der
Eskalation und Unterstützung für terroristische Organisationen wählen,
warne ich Sie vor einer schnellen und entschlossenen Reaktion [...] Ich
schreibe diesen Brief mit dem Ziel, neue Horizonte für unsere
Beziehungen zu eröffnen, weit entfernt von den Jahren der Konflikte,
Missverständnisse und unnötigen Konfrontationen, die wir in den letzten
Jahrzehnten erlebt haben. Es ist an der Zeit, die Feindseligkeit hinter
uns zu lassen und eine neue Seite der Zusammenarbeit und des
gegenseitigen Respekts aufzuschlagen. Heute bietet sich uns eine
historische Chance [...] Wir werden den Drohungen Ihres Regimes gegen
unser Volk oder unsere Verbündeten nicht tatenlos zusehen... Wenn Sie
bereit sind zu verhandeln, sind wir es auch. Aber wenn Sie weiterhin die
Forderungen der Welt ignorieren, wird die Geschichte bezeugen, dass Sie
eine große Chance verpasst haben. »
Gleichzeitig haben die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich
verschiedene Angriffe gegen Ansar Allah im Jemen begonnen.
Anders als die vorangegangenen Angriffe richteten sie sich nicht gegen
unterirdische militärische Ziele, sondern gegen politische, in der
Zivilbevölkerung verstreute Ziele. Sie töteten daher Anführer der
Bewegung und forderten Kollateralopfer, was Kriegsverbrechen darstellt.
Wir erinnern daran, dass die vom Westen abwertend als "Huthi-Familienbande"
oder "die Huthis" bezeichnete Ansar Allah-Bewegung, israelische Schiffe
im Roten Meer angreift, um Tel Aviv zu zwingen, dem Eingang humanitärer
Hilfe in Gaza zuzustimmen.
Da Washington und London der Ansicht waren, dass die Ansar
Allah-Bewegung dadurch den internationalen Handel behinderte, aber dafür
keine Zustimmung des Sicherheitsrats erhalten hatten, nahmen sie den
Krieg gegen die Ansar Allah-Bewegung wieder auf. Sie zielten zunächst
auf militärische Ziele und erkannten schnell, dass diese, weil tief
vergraben, nicht nennenswert getroffen werden konnten.
Donald Trumps Brief traf erst am 12. März in Teheran ein, und die
iranische Antwort ließ auf sich warten. Man muss sich darüber im Klaren
sein, dass Teheran sich zwar von Washingtons geheimer, handschriftlicher
Herangehensweise geschmeichelt fühlte, aber mehrere Aspekte seines
Verhaltens nicht akzeptieren konnte.
• Erstens drohten die Vereinigten Staaten dem Iran, getreu Trumps Technik
der Kunst des Deals, während sie zugleich versuchten, ihn zu
beschwichtigen. Die internationalen Beziehungen unterliegen nicht den
gleichen Regeln wie die Wirtschaft. Drohungen nachzugeben, konnten die
Iraner in diesen Verhandlungen nicht akzeptieren, da es ein Zeichen der
Schwäche gewesen wäre. Ayatollah Ali Khamenei kommentierte am 28. März:
"Die Feindschaft der Vereinigten Staaten und Israel war schon immer da.
Sie drohen uns anzugreifen, was wir nicht für sehr wahrscheinlich
halten, aber wenn sie eine Untat begehen, werden sie mit Sicherheit
einen kräftigen, angemessenen Schlag erhalten. Wenn die Feinde glauben,
dass sie im Land Aufruhr anzetteln können, wird ihnen die iranische
Nation selbst antworten.“ Präsident Donald Trump fügte am 30. März
gegenüber NBC News hinzu: "Wenn sie keinen Deal beschließen, wird es
Bombenangriffe geben. Es wird Bombenanschläge geben, wie sie sie noch
nie gesehen haben.“
Gemäß der Charta der Vereinten Nationen (Artikel 2 Absatz 4)
"unterlassen die Mitglieder der Organisation in ihren internationalen
Beziehungen die Bedrohung oder Anwendung von Gewalt, sowohl gegen die
territoriale Unversehrtheit als auch gegen die politische Unabhängigkeit
eines Staates".
Die Verhandlungen waren daher gefährdet, bevor sie noch begonnen hatten.
• Auf der anderen Seite war das Massaker an den Ansar Allah-Chefs ein
grundloses Kriegsverbrechen: General Qassem Soleimani hatte durch die
Reorganisation der "Achse des Widerstands" den ehemaligen iranischen
Stellvertretern ihre völlige Freiheit wiedergegeben. Teheran hat jetzt
auf Ansar Allah, außer einen ideologischen, keinen Einfluss. Botschafter
Amir Saeid Iravani hat daher diese Punkte vor den Vereinten Nationen
angesprochen [3].
• Schließlich, und das ist das Wichtigste: Donald Trump machte es durch
seine widersprüchlichen Signale den Iranern unmöglich, seine Beziehungen
zu Israel zu bewerten. Unterstützt er das Projekt eines binationalen
Staates in Palästina (der von den Vereinten Nationen unterstützt wird)?
oder da eines jüdischen Staates in Palästina ("Zionismus")? oder das
eines "Großisraels" (des "revisionistischen Zionismus")? Niemand weiß es
genau.
Schließlich schickte der Iran eine geheime Antwort auf einen geheimen
Brief der Vereinigten Staaten, und die Verhandlungen konnten beginnen,
aber nur in indirekter Form. Das heißt, die beiden Delegationen haben
nicht direkt miteinander gesprochen, sondern nur über einen Vermittler.
Auf diese Weise reagierte Teheran auf die Einladung, zeigte aber seine
Missbilligung der Art und Weise, wie sie einbestellt wurde.
Frankreich und das Vereinigte Königreich, die direkt intervenierten,
haben eine Sitzung des Sicherheitsrats hinter verschlossenen Türen
einberufen. Paris und London wollten sich mit mehreren offenen Punkten
auseinandersetzen. Da nichts durchgesickert ist, ist nicht bekannt, ob
Präsident Emmanuel Macron und Premierminister Keir Starmer klären
wollten, was alle anderen Verhandlungsversuche zum Scheitern gebracht
hat, oder ob sie im Gegenteil noch mehr verdunkeln wollten, als ohnehin
schon an Verdunkelung geschehen war.
Am nächsten Tag, dem 13. März, bestellte Mohammad Hassan-Nejad Pirkouhi,
Generaldirektor für internationalen Frieden und Sicherheit im iranischen
Außenministerium, die Botschafter der Vereinigten Staaten, Frankreichs
und des Vereinigten Königreichs ein. Er beschuldigte sie, eine
"unverantwortliche und provokative" Sitzung des Sicherheitsrats
einberufen zu haben, indem sie die Mechanismen der Vereinten Nationen
missbraucht hätten. Er betonte, dass der Iran die Verpflichtung, Uran
nicht auf mehr als 3,67 Prozent anzureichern, zwar nicht mehr einhalte,
aber immer noch die Verpflichtungen des JCPoA gegenüber den
IAEO-Inspektoren und seine Verpflichtungen aus dem Vertrag über die
Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) erfülle.
Es sei daran erinnert, dass der Iran nach den Vereinigten Staaten im
Allgemeinen sich aus dem JCPoA und den damaligen geheimen bilateralen
Abkommen zurückgezogen hat, aber seine JCPoA-Verpflichtungen weiterhin
einhält [4]. Im Gegensatz dazu behaupten
Frankreich und das Vereinigte Königreich zwar, den JCPoA einzuhalten,
haben aber keine Maßnahmen ergriffen, um die Folgen des Rückzugs der USA
abzumildern, was gegen den Geist des Textes verstößt.
Das Vereinigte Königreich reagierte sofort mit der Ankündigung, dass es
bereit sei, bis spätestens 18. Oktober (dem Stichtag für dieses
Verfahren) die UN-Sanktionen wieder in Kraft setzen zu lassen, falls der
Iran seine Urananreicherung nicht einschränkt. Die UN-Sanktionen wurden
ausgesetzt, aber nicht aufgehoben.
Drei indirekte Verhandlungsrunden haben bereits stattgefunden. Die
US-Delegation wurde von Steve Witkoff, dem Sondergesandten von Präsident
Donald Trump für den Nahen Osten, und die iranische Delegation von
Außenminister Abbas Araghchi geleitet. Das erste und dritte Treffen fand
in Maskat, im Oman statt, das zweite in der Botschaft des Sultanats in
Rom in Anwesenheit des Direktors der Internationalen
Atomenergie-Organisation (IAEO), des Argentiniers Rafael Grossi. Sayyid
Badr bin Hamad bin Hamood al-Busaidi, Außenminister des Oman, spielte
jedes Mal die Rolle des Vermittlers und pendelte zwischen den
Delegationen hin und her.
Von amerikanischer Seite gab es eine Vielzahl von Erklärungen mit
Ungenauigkeiten und Widersprüche sowohl über die vorangegangenen
Verhandlungsrunden als auch vor allem über die roten Linien Washingtons.
Jeder glaubt daher zu verstehen, was er will. Auch im Iran ist die
öffentliche Debatte besonders undurchsichtig. Wir halten jedoch fest,
dass es eine Sichtweise gibt, die aus den Erfahrungen mit Libyen und
Korea gelernt hat und behauptet, dass Ayatollah Ruhollah Khomeini, wenn
er noch am Leben wäre, wahrscheinlich seine Fatwa gegen
Massenvernichtungswaffen widerrufen und stattdessen die Atombombe
genehmigen würde. Nicht, weil er sie jetzt aus muslimischer Sicht
moralisch fände, sondern weil sie den Iran vor den Bedrohungen schützen
würde, denen er ausgesetzt ist. Tatsächlich hat Muammar Gaddafis
Libysch-Arabische Dschamahirija, die kurz davorstand, eine solche Bombe
zu erwerben, freiwillig ihre Anlagen demontiert und dafür Glückwünsche
von Washington erhalten hat, bevor sie von ihm zermalmt wurde. Während
Kim Jong-uns Demokratische Volksrepublik Korea es immer noch schafft,
dem Pentagon Widerstand zu leisten, weil es die Bombe hat und damit
prahlt.
Am 22. April erläuterte Präsident Donald Trump in einem langen Interview
mit dem Time Magazine seine Gedanken. Darin erklärt er, dass er die
Vereinigten Staaten aus dem JCPoA zurückgezogen und die Ermordung von
General Qassem Soleimani angeordnet habe, um den Iran seiner Fähigkeit
zu berauben, den Widerstand gegen Israel aufrecht zu erhalten; eine
Voraussetzung für den regionalen Frieden. Er hatte es nie erklärt, und
es ermöglicht uns, seine Absichten während dieser Verhandlungen zu
verstehen. [5]
In der Zwischenzeit haben Benjamin Netanjahus "revisionistische
Zionisten“ (nicht zu verwechseln mit den normalen „Zionisten“), die drei
Jahrzehnte lang Lüge an Lüge reihten, ihren Druck vervielfacht, um die
laufenden Kontakte zu sabotieren [6]. In
Washington veröffentlichte ihr Chef Elliott Abrams ein Memo [7],
in dem er die "7 Todsünden" früherer US-Regierungen gegenüber dem Iran
auflistet. Dieses Dokument gestattet uns, die Haltung der Kriegstreiber
zu verstehen.
Diesem Memo zufolge hätte das von der Obama-Regierung ausgehandelte
JCPoA es nicht geschafft, die nuklearen Ambitionen des Iran einzudämmen,
und ihm durch die Rückgabe einiger blockierter Gelder die Mittel
gegeben, Israel zu bekämpfen. Bei den 5+1-Gesprächen in Lausanne und
Genf waren jedoch alle Akteure (mit Ausnahme der USA, vertreten durch
Außenminister John Kerry) zu dem Schluss gekommen, dass es seit 1988 und
der Fatwa von Imam Ruhollah Khomeini kein militärisches Atomprogramm
mehr im Iran gegeben habe. Dieser Punkt, der von Israel immer noch
bestritten wird, wurde erst am 24. März von der
US-Geheimdienstdirektorin Tulsi Gabbard während ihrer Anhörung vor dem
Senat und in ihrem Jahresbericht über die Drohungen gegen ihr Land
bestätigt [8]. Für Deutschland, China,
Frankreich, das Vereinigte Königreich und Russland (und wahrscheinlich
auch für viele andere) ist völlig klar, dass die israelische
Anschuldigung auf nichts beruht; dass es sich um einen reinen Schwindel
handelt.
• 1) Ausgehend von dieser oft wiederholten Lüge stützen sich die
"revisionistischen Zionisten" auf die Tatsache, dass der Iran, als
Reaktion auf den Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem JCPoA und den
Geheimverträgen, die er mit John Kerry unterzeichnet hatte, seine
Urananreicherung auf 60% fortgesetzt hat, nun fordern, dass Teheran die
Urananreicherung verboten wird. Diese Behauptung muss klar verstanden
werden: Sie würde dem Iran jegliches zivile Programm verbieten,
einschließlich beispielsweise der Strahlenbehandlung, die der Westen in
allen seinen Krankenhäusern praktiziert. Diese Behauptung läuft darauf
hinaus, den Iran in die Unterentwicklung zurückwerfen zu wollen. Sie
entspricht der Art und Weise, wie manche europäischen Staaten ihre
Kolonien moderne Aktivitäten verboten haben, um sie unter ihrer
Herrschaft zu halten.
• 2) Die "revisionistischen Zionisten" fordern weiterhin, dass sich die
Verhandlungen nicht auf das Atomprogramm beschränken, sondern auch die
Frage der Raketen einschließen. Jahrelang haben Frankreich und das
Vereinigte Königreich fälschlicherweise behauptet, Teherans Entwicklung
von ballistischen Raketen und Hyperschallraketen verstoße gegen
UN-Vorschriften. Um Sanktionen zu erreichen, verwechseln sie die
Forschung und Herstellung ballistischer Raketen absichtlich mit den
nuklearen Sprengköpfen, die sie tragen könnten, wenn der Iran sie hätte.
Russland und China haben wiederholt interveniert, um den Sicherheitsrat
daran zu erinnern, dass "keines der bestehenden internationalen
Instrumente und Mechanismen, einschließlich des
Raketentechnologie-Kontrollregimes oder des Vertrags über die
Nichtverbreitung von Kernwaffen, dem Iran explizit oder implizit die
Entwicklung von Raketen- und Raumfahrtprogrammen verbietet". [9]
Bei der iranischen Bombardierung Israels am 1. Oktober 2024 stellte sich
heraus, dass alle iranischen Raketen und Drohnen ihr Ziel verfehlten
oder im Flug abgeschossen wurden, mit Ausnahme aller Hyperschallraketen,
die alle ihre Ziele trafen. Diese Frage, die nichts mit Atombomben zu
tun hat, ist daher für Israel von entscheidender Bedeutung.
• 3) Die "revisionistischen Zionisten" fordern weiterhin, dass die
Überwachung unter westlichen Bedingungen und nicht unter iranischen
Bedingungen durchgeführt wird. Im Moment unterliegt der Iran jedoch mit
seinem eigenen Einverständnis den strengsten Verifikationsverfahren der
IAEO, die jemals erlassen wurden. Teheran hält sich gewissenhaft daran,
und man sieht nicht ein, warum man ihm neue Gesetze aufzwingen sollte,
es sei denn, man wolle ein Problem schaffen, wo es keines gibt.
• 4) Die "revisionistischen Zionisten" versichern weiterhin, dass die
Drohung mit US-Gewalt nicht vorzeitig aufgegeben werden dürfe. Dies ist
jedoch die einzige zivilisierte Vorgehensweise, wie sie in der Charta
der Vereinten Nationen (Artikel 2 Absatz 4) festgelegt ist.
Da man weiß, dass Israel nicht über die Mittel verfügt, den Iran allein
anzugreifen, und dass Tel Aviv Washington ständig unter Druck setzt, um
es in einen Krieg gegen Teheran hineinzuziehen, ist es leicht zu
verstehen, was sich hinter diesem vierten Punkt verbirgt.
• 5. Die revisionistischen Zionisten lehnen die Erleichterung der
UN-Sanktionen und einseitigen Zwangsmaßnahmen durch die Vereinigten
Staaten, das Vereinigte Königreich und die Europäische Union mit der
Begründung ab, dass dies den Iran zur Finanzierung des Terrorismus
ermutigen würde.
Man spricht hier nicht über die Morde, die Teheran im Ausland befiehlt,
sondern über seine Unterstützung der Hamas, des Islamischen Dschihad,
der Hisbollah und des Widerstandes im Irak, obwohl man weiß, dass der
Iran Ansar Allah nicht mehr finanziell und militärisch unterstützt. Die
Konflikte in Palästina, Syrien und dem Irak sind jedoch allesamt
Volkswiderstand gegen israelische Militäraktionen. Sie sind nach
internationalem Recht legitim (was nicht bedeutet, dass alle Maßnahmen,
die in ihrem Namen ergriffen werden, legitim sind).
Diese Forderung zielt daher ausschließlich darauf ab, Israel noch länger
gegen UN-Resolutionen verstoßen zu lassen, nicht aber darauf, deren
Verletzung durch den Iran zu verhindern.
• 6 et 7) Die "revisionistischen Zionisten" schließen mit der Forderung,
dass die anderen "bösartigen Verhaltensweisen" des Iran nicht ignoriert
werden dürfen und dass die Sanktionen gegen den Terrorismus nicht
gelockert werden, um einen Gewinn in der nuklearen Frage zu erzielen.
Der Iran zeigt aber wie andere Staaten auch, kein "böswilliges
Verhalten" gegenüber den Vereinigten Staaten. Worüber man hier spricht,
ist die iranische Unterstützung des Widerstands gegen den Zionismus, von
dem die revisionistischen Zionisten befürchten, dass er eine bedeutende
finanzielle Form annehmen wird.
Diese langwierige Entwicklung hat Ihnen den Inhalt der Verhandlungen
zwischen Washington und Teheran vor Augen geführt. Es muss angemerkt
werden, dass das Team von Donald Trump voller Persönlichkeiten ist, die
von der Rhetorik der revisionistischen Zionisten überzeugt sind. Viele
Abgeordnete, sowohl Demokraten als auch Republikaner, nähern sich dem
Nahen Osten nicht durch ihre eigenen Erfahrungen, sondern durch das
Prisma ihres Hauptspenders, des American Israel Public Affairs Committee
(AIPAC). Merav Ceren, der gerade in den Nationalen Sicherheitsrat des
Weißen Hauses berufen wurde, wo er für das Israel-Iran-Dossier zuständig
ist, ist eine Doppeloffizier der israelischen Verteidigungskräfte (IDF)
[10]. Der Leiter der US-Delegation im Oman,
Steve Witkoff, ist jedoch ein Immobilienentwickler, der in mehreren
Ländern arbeitet, nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in
muslimischen Staaten. Er hat bereits seine geistige Unabhängigkeit
bewiesen, indem er über die Ukraine-Frage verhandelt und sich die
Argumente beider Seiten angehört hat. Es gibt keinen Grund, und schon
gar nicht seinen jüdischen Glauben, ihn der Parteilichkeit zu
verdächtigen. So reagierte er positiv, als die Iraner an ihren Vorschlag
erinnerten, den Nahen Osten zu einer atomwaffenfreien Zone wie
Lateinamerika zu machen [11]; Ein Vorschlag...
zu dem auch Israel gehört.
Die vierte Verhandlungsrunde findet am 3. Mai statt. Von nun an sind
sich beide Seiten bewusst, dass der Frieden von Donald Trumps Fähigkeit
abhängen wird, mit den revisionistischen Zionisten zu brechen und das
Schicksal der Palästinenser konkret voranzubringen.
Thierry Meyssan
Autor: Thierry Meyssan | Übersetzung: Horst Frohlich |
Korrekurlesen: Werner Leuthäusser
|
[1] „Nach
der Ukraine, der Iran?“, von Thierry Meyssan,
Übersetzung Horst Frohlich , Korrekturlesen : Werner
Leuthäusser, Voltaire
Netzwerk, 18. März 2025.
|
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons (CC
BY-NC-ND)
 |
Thierry Meyssan: Politischer Berater,
Gründer und Präsident vom Voltaire Netzwerk - Réseau Voltaire. Letztes
französisches Werk: Sous nos yeux - Du 11-Septembre à Donald Trump. |
Link zum Originaltext mit weiteren Leseempfehlungen
bei ' voltairenet.org '
..hier
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